Gummi-Lexikon

Stick-Slip-Effekt

Der Stick-Slip-Effekt leitet sich von den englischen Begriffen „stick“ (haften) und „slip“ (gleiten) ab und wird auch als Haftgleiteffekt oder als Reibschwingung bezeichnet. Das Phänomen kann auftreten, wenn die Haftreibung zwischen zwei Festkörpern größer ist als die Gleitreibung.

Dieser unerwünschte Effekt tritt auch bei dynamisch belasteten Dichtungen auf, bei denen infolge hoher Druckbelastung, höheren Temperaturen und längeren Stillstandzeiten eine Lösung vom Dichtsitz erschwert wird.
Das „Verkleben“ führt meist in der Startphase zu einer erhöhten Stromaufnahme bei elektromagnetischen Ventilen, zu erhöhten Drücken bei pneumatischen oder hydraulischen Ventilen oder sogar zu Fehlfunktionen.

Verhindert werden kann der Stick-Slip-Effekt durch

  • plasmabehandelte Elastomer-Oberflächen
  • Kombination aus Plasmabehandlung und anschließende PTFE-Gleitlackbeschichtung
  • Kombination aus Plasmabehandlung und anschließende Kohlenstoffbeschichtung
  • Kombination aus Plasmabehandlung und alternative Spezial-Beschichtungen
  • Reibungsmodifizierte Elastomere, in die ein reibungsmindernder Polymer-Füllstoff eingemischt wird
  • Toleranzeinengung und geringere Anpresskräfte der Dichtsitze
  • konstruktive Optimierung der Dichtungsgeometrie

Im Einzelfall muss entschieden werden, welches der genannten Verfahren Ihr Stick-Slip-Problem lösen kann. Wir haben zum Thema Stick-Slip-Effekte langjährige Prozesserfahrung. Nutzen Sie dieses Know-How auch für Ihre Produkte.